Willkommen im liminalen Raum…

Szenariomodelle, Trendanalysen und strategische Prognosen – selten waren sie so wichtig wie derzeit, um in einer komplexen und vielfach vernetzten Welt zukunftsfähige mpulse zu setzen. Meine Kundengespräche in den vergangenen Wochen haben es eindrucksvoll gezeigt: Überall Umbrüche, veränderte Ausgangslagen und Schwerpunktsetzungen. Und überall die Suche nach neuer Verlässlichkeit. Verständlich.

Interessant dabei: Gerade die vielbeschworenen, vorhersehbaren Megatrends unterliegen einer ganz eigenen Dynamik. Gegenbewegungen, Sättigung oder Neuausrichtung können dazu führen, dass einzelne solcher Trends schneller verblassen, als man es je für möglich gehalten hätte.

Für die praktische Projektarbeit heißt das: Fragen stellen! Wo liegen potenzielle Wendepunkte? Geht ein Trend nicht doch schon wieder zu Ende? Gibt es vielleicht eine ganz neue Richtung?

Denn: Wir befinden uns in einer tiefen Transformationsphase, einem Zwischenstadium, das auf Strukturen, Werte und Technologien einwirkt. In diesem Übergang, in solchen „liminalen Räumen“, treffen nachlassende Megatrends auf aufkommende Nischen und „glokale“ Dynamiken: „Nicht mehr … und doch schon.“

Ich bin überzeugt: Hier ist Raum für Positives, für Neues, wenn wir diese Übergänge verstehen, in Szenarien übersetzen und daraus unsere Strategien ableiten. Menschlich-wertschätzend. In der aktiven Auseinandersetzung, ganz im Sinne von Übergangsritualen. Immer (und sehr frei nach Hartmut Rosa) mit mehr Resonanz als Beschleunigung.

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Foto Benjamin Zwack: Christian Straub / talkingvisual.de