Benjamin Zwack beim Circular Summit 2025 in Haar: Kreislaufwirtschaft im Dialog

Benjamin Zwack, Circular Summit Haar 2025

Der Circular Summit 2025 im Bürgerhaus Haar zeigte eindrucksvoll, wie viel Dynamik derzeit im Bereich der Kreislaufwirtschaft steckt – und wie konkret Umsetzungsstrategien in Wirtschaft, Verwaltung und Produktentwicklung inzwischen geworden sind. In Fachvorträgen, Panels und Praxisimpulsen kamen unterschiedlichste Akteure zusammen. Meine Teilnahme für zwack.marketing und die Compass Tourismus Partner eG war eine hervorragende Gelegenheit, innovative Entwicklungen und nachhaltige Ansätze kennenzulernen und im direkten Austausch zu diskutieren.

Kreislaufdenken als Systemfrage: Wertvolle Impulse von C2C, dem Umweltcluster Bayern, Kuori und vielen anderen

Besonders erfreulich war das Kommen von Nora Griefahn, Mitgründerin und Geschäftsführerin der Cradle to Cradle NGO Berlin. Sie zeigte, dass echte Zirkularität nicht nur auf Materialkreisläufe abzielt, sondern damit ein neues Verständnis von Produktverantwortung, Design und Nutzung einhergeht.

Gute Einblicke in seine Arbeit lieferte ebenso der Umweltcluster Bayern anhand konkreter Handlungsfelder wie Abfall & Recycling, alternative Energiegewinnung, Ressourceneffizienz & Stoffstrommanagement sowie Wasser & Abwasser. Damit wurde der Übergang von der Theorie in die Anwendung greifbar, gerade für kommunale und mittelständische Akteure.

Regionale Praxis: Nachhaltiges Bauen

Eindrücklich (nicht nur) für den Standort Haar war die Präsentation der Doblinger Gruppe. Am Beispiel einer neuen Entwicklungsfläche an der Wasserburger Straße, einer geplanten Kombination aus Wohnen, Arbeiten, einem Mobilitätshub und einer größeren Gewerbefläche, wurde gezeigt, wie nachhaltiges Bauen gelingen kann. Ein interessanter Ansatz und ein ebenso spannendes Projekt, architektonisch wie städtebaulich.

Materialien neu denken

Das Zürcher Startup KUORI hat sich die schöne Aufgabe gegeben, aus Abfall Wertstoffe zu machen. Es entwickelt also biobasierte, biologisch abbaubare und wiederverwertbare Materialien, die aus Lebensmittelnebenprodukten gewonnen werden und sich nahtlos in bestehende Produktionsprozesse integrieren lassen – ohne Rückgriff auf fossile Produkte, ohne Mikroplastik und mit deutlich weniger CO₂-Emissionen.

Strukturierte Ansätze: Das 10-R-Modell von Trilux

Der Leuchtenhersteller Trilux stellte ein erfreulich klar strukturiertes Konzept für zirkuläres Wirtschaften vor: das sogenannte 10-R-Modell. Die Stufen – Refuse, Rethink, Reduce, Reuse, Repair, Refurbish, Remanufacture, Repurpose, Recycle, Recover – helfen dem Unternehmen, seine Produkte entlang des gesamten Lebenszyklus zu analysieren und neu zu denken. Besonders interessant dabei: der Versuch, diese Prinzipien auch in Serienfertigung und technisches Produktdesign zu übertragen.

Fazit

Der Circular Summit 2025 war Bühne, Dialogplattform und Werkstatt zugleich, mit viel Substanz in der Sache. Für die eigene Arbeit, sei es im Bereich strategischer Kommunikation mit zwack.marketing oder in der Entwicklung nachhaltiger Tourismus- und Regionalentwicklungskonzepte mit co:compass, bot der Tag eine Vielzahl neuer Perspektiven, wie Nachhaltigkeit nicht nur kommuniziert, sondern tatsächlich Schritt für Schritt und messbar umgesetzt werden kann. Besonders wertvoll war die Verbindung zwischen regionalem Engagement und internationaler Innovationskraft.

Ein besonderes Dankeschön gilt Andreas Bukowski, Erster Bürgermeister der Stadt Haar, und seinem Team für die hervorragende Organisation eines gelungenen Circular Summits.